Mulchen: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Mulchen''' wird im ökologisch ausgerichteten Gartenbau das Bedecken des Bodens mit unverrotteten organischen Materialien (Mulch) bezeichnet. Mulchen ist eine Form der Bodenbedeckung zur Förderung der Bodengare.
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Vorbild für Mulchen: Der Wald.  
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==Vorbild Natur==
Der Wald wird nicht gedüngt, sondern er mulcht sich sebst. Abgefallene Blätter und Nadeln oder gröberes wie Totholzstämme sind das Mulchmaterial.   
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Vorbild für das Mulchen ist die nicht bewirtschaftete Natur, wie beispielsweise der naturnahe Wald.  
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Abgefallene Blätter und Nadeln, Totholzstämme, Dürräste und Pflanzenstängel sind das Mulchmaterial und werden durch andere Organismen an Ort und Stelle abgebaut und "remineralisiert". Im zerlegten Zustand wird der Bestandesabfall wieder in den Nährstoffkreislauf des Pflanzenbestandes eingeschleust.   
  
==Beispiele für Mulchen==
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==Beispiele für Mulchen im Naturgarten==
Beim Schnitt von [[Schnittlauch (Allium fistulosum)|Schnittlauch]] wird gleich der nicht zu verwendete Teil an Ort und Stelle gemulcht. D.h. direkt auf das Beet gelegt.   
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Beim Schnitt von [[Schnittlauch (Allium fistulosum)|Schnittlauch]] wird der nicht verwendbare Pflanzenanteil gleich bei der Ernte an Ort und Stelle gemulcht, also direkt auf das Beet gelegt.   
Bei der Ernte von [[Rhabarber]] die Blätter an Ort und Stelle zur Bodenabdeckung verwenden.  
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Bei der Ernte von [[Rhabarber]]-Stängel werden die die großen Blätter zur effizienten Bodenabdeckung verwendet.  
  
Bei Salat am besten gleich die nicht verwendbaren Deckblätter bei der Ernte am Beet lassen.
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Bei der Salaternte werden die Häupel gleich im Garten geputzt und am Beet belassen.
  
==Aspekte des Mulchens==
 
 
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* [[Mulchmaterialien]]
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* [[Mulchvorbild]]
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==Mulchmaterialien==
* [[Effekte des Mulchens]]
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Grundsätzlich können alle biogenen Abfälle als Mulchmaterialien verwendet werden. Der Träger des Alternativen Nobelpreises, Bill Mollison, hat sogar den leicht polemischen Satz geprägt "mulch your cat". Ideale Mulchmaterialien haben allerdings eine nicht so einseitige Stoffzusammensetzung aus Eiweiß-Bestandteilen. Aber auch hoher Anteil an Kohlenwasserstoffen (Holz, Zellulose) sind nicht optimal, da sie sich nur sehr langsam abbauen lassen und den Boden tendenziell versauern.
* [[Was wird nicht gemulcht]]
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Gute Mulchmaterialien sind Stroh, Grasschnitt, Erntereste, Küchenabfälle (aus der Gemüseküche) und Gartenhäcksel.
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==Effekte des Mulchens==
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Mulchen hat gegenüber der traditionellen Offenbodenbewirtschaftung viele Vorteile. So wird die Oberflächentemperatur der obersten Bodenschicht gesenkt, die Verdunstung herabgesetzt und der Aufwuchs unerwünschter Begleitpflanzen unterdrückt. Durch den langsamen Stoffabbau (Verrottung) werden dem Boden beständig Nährstoffe zugeführt und für Kleinlebewesen ein günstiges Milieu geschaffen. Bei Starkregen wird der Boden weniger verschlämmt und bei trockenem, windigem Klima können die Feinerdeanteile nich so leicht ausgeblasen werden.
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==Was nicht gemulcht wird==
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Obwohl der Begriff Mulch eine mittelniederdeutsche Wortwurzel hat, die sich von mul -zerfallender Erde- ableitet, wird der Begriff inzwischen auch auf nicht biogene Materialien angewendet. Die Mulchfolien des Gartenfachhadels sind aus der Erdölindustrie stammende Kunststoffe, die in der Mulch-Ideologie der [[Steinschaler Gärten]] nichts verloren hat. Glas, Kunststoffe, kunststoffummantelte Materialien (Glanzpapier) und kontaminierte Stoffe dürfen nicht in den Stoffkreislauf eines Naturgartens gelangen und sind daher aus den Gärten verbannt.

Version vom 6. Januar 2010, 21:32 Uhr

Als Mulchen wird im ökologisch ausgerichteten Gartenbau das Bedecken des Bodens mit unverrotteten organischen Materialien (Mulch) bezeichnet. Mulchen ist eine Form der Bodenbedeckung zur Förderung der Bodengare.

Mulchen mit überreifen Schnittlauch
Mulchen mit Rhabarberblättern

Vorbild Natur

Vorbild für das Mulchen ist die nicht bewirtschaftete Natur, wie beispielsweise der naturnahe Wald. Abgefallene Blätter und Nadeln, Totholzstämme, Dürräste und Pflanzenstängel sind das Mulchmaterial und werden durch andere Organismen an Ort und Stelle abgebaut und "remineralisiert". Im zerlegten Zustand wird der Bestandesabfall wieder in den Nährstoffkreislauf des Pflanzenbestandes eingeschleust.

Beispiele für Mulchen im Naturgarten

Beim Schnitt von Schnittlauch wird der nicht verwendbare Pflanzenanteil gleich bei der Ernte an Ort und Stelle gemulcht, also direkt auf das Beet gelegt. Bei der Ernte von Rhabarber-Stängel werden die die großen Blätter zur effizienten Bodenabdeckung verwendet.

Bei der Salaternte werden die Häupel gleich im Garten geputzt und am Beet belassen.

Mulchbeispiel Rindenreste
Mulch von unten

Mulchmaterialien

Grundsätzlich können alle biogenen Abfälle als Mulchmaterialien verwendet werden. Der Träger des Alternativen Nobelpreises, Bill Mollison, hat sogar den leicht polemischen Satz geprägt "mulch your cat". Ideale Mulchmaterialien haben allerdings eine nicht so einseitige Stoffzusammensetzung aus Eiweiß-Bestandteilen. Aber auch hoher Anteil an Kohlenwasserstoffen (Holz, Zellulose) sind nicht optimal, da sie sich nur sehr langsam abbauen lassen und den Boden tendenziell versauern. Gute Mulchmaterialien sind Stroh, Grasschnitt, Erntereste, Küchenabfälle (aus der Gemüseküche) und Gartenhäcksel.

Effekte des Mulchens

Mulchen hat gegenüber der traditionellen Offenbodenbewirtschaftung viele Vorteile. So wird die Oberflächentemperatur der obersten Bodenschicht gesenkt, die Verdunstung herabgesetzt und der Aufwuchs unerwünschter Begleitpflanzen unterdrückt. Durch den langsamen Stoffabbau (Verrottung) werden dem Boden beständig Nährstoffe zugeführt und für Kleinlebewesen ein günstiges Milieu geschaffen. Bei Starkregen wird der Boden weniger verschlämmt und bei trockenem, windigem Klima können die Feinerdeanteile nich so leicht ausgeblasen werden.

Was nicht gemulcht wird

Obwohl der Begriff Mulch eine mittelniederdeutsche Wortwurzel hat, die sich von mul -zerfallender Erde- ableitet, wird der Begriff inzwischen auch auf nicht biogene Materialien angewendet. Die Mulchfolien des Gartenfachhadels sind aus der Erdölindustrie stammende Kunststoffe, die in der Mulch-Ideologie der Steinschaler Gärten nichts verloren hat. Glas, Kunststoffe, kunststoffummantelte Materialien (Glanzpapier) und kontaminierte Stoffe dürfen nicht in den Stoffkreislauf eines Naturgartens gelangen und sind daher aus den Gärten verbannt.