Bierversilberer: Unterschied zwischen den Versionen
Weiss (Diskussion | Beiträge) |
Sabine (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
*Abfüllung in die Flaschen (damals mit dem Klappverschluß) | *Abfüllung in die Flaschen (damals mit dem Klappverschluß) | ||
*Auslieferung an die Wirtshäuser im Tal | *Auslieferung an die Wirtshäuser im Tal | ||
− | *Lieferung des | + | *Lieferung des notwendigen Eises zur Kühlung. |
*Gewinnung des Eises aus dem [[Eisteich]]. | *Gewinnung des Eises aus dem [[Eisteich]]. | ||
==Die Zeit war eine andere:== | ==Die Zeit war eine andere:== | ||
− | Die Flaschen | + | Die Flaschen mussten händisch gewaschen werden. Da das Pielachtal noch kaum elektrifiziert war, diente Petroleum zur Zimmerbeleuchtung. Zur Aufbewahrung des Petroleums wurden immer wieder Bierflaschen als Behälter missbraucht, die dann meist unvollständig oder gar nicht gereinigt zurückgebracht wurden. Dies bedeutete beim Flaschenwaschen einen riesigen Aufwand, da in solchen Fällen das komplette Wasser der Waschanlage (händisch) gewechselt werden mußte. |
Auch die Abfüllung in die Flaschen erfolgte händisch und ohne automatische Endabschaltung, wenn die Flasche voll war. | Auch die Abfüllung in die Flaschen erfolgte händisch und ohne automatische Endabschaltung, wenn die Flasche voll war. | ||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
erfolgte damals noch mit Pferdefuhrwerken. Es war bis Puchenstuben doch die beträchtliche Strecke von 24 km zurück zu legen. Was heute für LKW'S die Kleinigkeit von einer halben Stunde ist, waren damals längere Tagestouren. | erfolgte damals noch mit Pferdefuhrwerken. Es war bis Puchenstuben doch die beträchtliche Strecke von 24 km zurück zu legen. Was heute für LKW'S die Kleinigkeit von einer halben Stunde ist, waren damals längere Tagestouren. | ||
<br> | <br> | ||
− | Um diese Transporte ranken sich einige Geschichten. Z.B.: das die Pferde allein den Weg zurück fanden, weil der Kutscher schon müde oft ganz gut schlief. | + | Um diese Transporte ranken sich einige Geschichten. Z.B.: das die Pferde allein den Weg zurück fanden, weil der Kutscher schon müde war und oft schon ganz gut schlief. |
Version vom 12. Juli 2009, 14:54 Uhr
Der Bierversilberer der Region war Johann Schnabl, der Großvater des heutigen Betreibers Hans Weiß. Der Name Bierversilberer stammt vom Beruf des Bierverkaufens in der Region (versilbern = verkaufen). Seine Vertragsbrauerei war schon vor dem ersten Weltkrieg die Wieselburger Brauerei. Sein Vertriebsgebiet war das heutige Pielachtal und Puchenstuben. Johann Schnabl übernahm das Biergeschäft von der Familie Bartestein.
Bierversilbern war mehr als nur der Bierverkauf. Zum Geschäft gehörten auch
- Abfüllung in die Flaschen (damals mit dem Klappverschluß)
- Auslieferung an die Wirtshäuser im Tal
- Lieferung des notwendigen Eises zur Kühlung.
- Gewinnung des Eises aus dem Eisteich.
Die Zeit war eine andere:
Die Flaschen mussten händisch gewaschen werden. Da das Pielachtal noch kaum elektrifiziert war, diente Petroleum zur Zimmerbeleuchtung. Zur Aufbewahrung des Petroleums wurden immer wieder Bierflaschen als Behälter missbraucht, die dann meist unvollständig oder gar nicht gereinigt zurückgebracht wurden. Dies bedeutete beim Flaschenwaschen einen riesigen Aufwand, da in solchen Fällen das komplette Wasser der Waschanlage (händisch) gewechselt werden mußte.
Auch die Abfüllung in die Flaschen erfolgte händisch und ohne automatische Endabschaltung, wenn die Flasche voll war.
Der Transport
erfolgte damals noch mit Pferdefuhrwerken. Es war bis Puchenstuben doch die beträchtliche Strecke von 24 km zurück zu legen. Was heute für LKW'S die Kleinigkeit von einer halben Stunde ist, waren damals längere Tagestouren.
Um diese Transporte ranken sich einige Geschichten. Z.B.: das die Pferde allein den Weg zurück fanden, weil der Kutscher schon müde war und oft schon ganz gut schlief.