Bierversilberer: Unterschied zwischen den Versionen
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Als Nachkommen des ehemaligen Pielachtaler Bierversilberers [[Schnabl, J.|Johann Schnabl]], hat sich die [[Familie Weiß]] im Jahr 2008 entschieden, eine Bier-Eigenmarke herstellen zu lassen: das [[Steinschaler Bier|Steinschaler Bräu]]. | Als Nachkommen des ehemaligen Pielachtaler Bierversilberers [[Schnabl, J.|Johann Schnabl]], hat sich die [[Familie Weiß]] im Jahr 2008 entschieden, eine Bier-Eigenmarke herstellen zu lassen: das [[Steinschaler Bier|Steinschaler Bräu]]. |
Version vom 15. August 2012, 09:48 Uhr
Der Bierversilberer der Region war Johann Schnabl, der Großvater des heutigen Betreibers Hans Weiß. Der Name Bierversilberer stammt vom Beruf des Bierverkaufens in der Region (versilbern = verkaufen). Seine Vertragsbrauerei war schon vor dem ersten Weltkrieg die Wieselburger Brauerei (früher Brauerei Partenstein, aber immer schon in Wieselburg). Sein Vertriebsgebiet war das heutige Pielachtal und Puchenstuben.
Johann Schnabl übernahm das Biergeschäft von der Familie Bartenstein.
Bierversilbern war wesentlich mehr als nur der Bierverkauf. Zum Geschäft gehörten auch
- Abfüllung in die Flaschen (damals mit dem Klappverschluss)
- Auslieferung an die Wirtshäuser im Tal
- Lieferung des notwendigen Eises zur Kühlung.
- Gewinnung des Eises aus dem Eisteich.
Die Zeit war eine andere
Die Bierflaschen mussten händisch gewaschen werden. Da das Pielachtal noch kaum elektrifiziert (nur in der Nähe der Bahnhöfe) war, diente Petroleum in den Häusern zur Raumbeleuchtung. Zur Aufbewahrung des Petroleums wurden (leider) immer wieder Bierflaschen als Behälter missbraucht, die dann unvollständig oder meist gar nicht gereinigt zurückgebracht wurden. Die Verwendung als Behälter wurde durch die praktischen Klappbügel noch verstärkt.
Dies bedeutete beim Flaschen waschen einen riesigen Aufwand, da in solchen Fällen das komplette Wasser der "Waschanlage" händisch gewechselt werden musste und der Waschbottich selbst gründlich gereinigt werden musste.
Das heutige Überangebot an leeren Flachen aller Art war zu dieser Zeit nicht vorstellbar.
Auch die Abfüllung in die Flaschen erfolgte händisch und ohne automatische Endabschaltung, wenn die Flasche voll war.
Bier-Transport mit Pferden
Der Transport des abgefüllten Bieres und der Fässer, sowie auch das Eis zum Kühlen erfolgte damals mit Pferdefuhrwerken. Es war bis Puchenstuben die beträchtliche Strecke von 24 km zurück zu legen.
Was heute für LKW'S die Kleinigkeit von einer halben Stunde ist, waren damals mit den vielen Entladestellen (fast alle Wirtshäuser an der Strecke) längere Tagestouren.
Um diese Transporte ranken sich einige Geschichten - z.B., dass die Pferde allein den Weg zurück fanden, weil der Kutscher schon müde war und oft ganz gut schlief.
Als Nachkommen des ehemaligen Pielachtaler Bierversilberers Johann Schnabl, hat sich die Familie Weiß im Jahr 2008 entschieden, eine Bier-Eigenmarke herstellen zu lassen: das Steinschaler Bräu.