Mulchen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. März 2014, 11:08 Uhr
Die Bio-zertifizierten Steinschaler Gärten werden über Mulch gedüngt. Fallweise gibt es eine Ergänzung durch verrotteten Kompost.
Was ist "Mulch"
Als Mulchen wird im ökologisch ausgerichteten Gartenbau das Bedecken des Bodens mit unverrotteten organischen Materialien (= Mulch) bezeichnet. Mulchen ist eine wichtige Form der Bodenbedeckung zur Förderung der Bodengare, Verhinderung der Austrockunung und Verschlämmung.
Im Bild sehen Sie durchgetriebenen, abgeschnitten Schnittlauch an Ort und Stelle gemulcht.
Vorbild Natur
Vorbild für das Mulchen ist die nicht bewirtschaftete Natur, wie beispielsweise der naturnahe Wald. Abgefallene Blätter und Nadeln, Totholzstämme, Dürräste und Pflanzenstängel sind das Mulchmaterial und werden durch Organismen an Ort und Stelle abgebaut und "remineralisiert".
Im zerlegten Zustand wird der Bestandesabfall wieder in den Nährstoffkreislauf des Pflanzenbestandes eingeschleust.
Beispiele für Mulchen im Naturgarten
Beim Schnitt von Schnittlauch wird der nicht verwendbare Pflanzenanteil gleich bei der Ernte an Ort und Stelle gemulcht, also direkt auf das Beet gelegt. Bei der Ernte von Rhabarber-Stängel werden die großen Blätter zur effizienten Bodenabdeckung verwendet.
Bei der Salaternte werden die Häupel gleich im Garten geputzt und am Beet belassen.
Mulchmaterialien
Grundsätzlich können alle biogenen Abfälle als Mulchmaterialien verwendet werden. Der Träger des Alternativen Nobelpreises, Bill Mollison, hat sogar den leicht polemischen Satz geprägt "mulch your cat".
Ideale Mulchmaterialien haben allerdings eine nicht so einseitige Stoffzusammensetzung aus Eiweiß-Bestandteilen. Aber auch hoher Anteil an Kohlenwasserstoffen (Holz, Zellulose) sind nicht optimal, da sie sich nur sehr langsam abbauen lassen und den Boden tendenziell versauern.
Gute Mulchmaterialien sind Stroh, Grasschnitt, Erntereste, Küchenabfälle (aus der Gemüseküche) und Gartenhäcksel (falls sie sich den sehr hohen Aufwand des Häckselns wirlich antun wollen).
Effekte des Mulchens
Mulchen hat gegenüber der traditionellen Offenboden-Bewirtschaftung sehr viele Vorteile.
- So wird die Oberflächentemperatur der obersten Bodenschicht gesenkt
- die Verdunstung wesentlich herabgesetzt und der
- Aufwuchs unerwünschter Begleitpflanzen unterdrückt.
Durch den langsamen Stoffabbau (Verrottung) werden dem Boden beständig Nährstoffe zugeführt und für Kleinlebewesen ein günstiges Milieu geschaffen.
Bei Starkregen wird der Boden weniger verschlämmt und bei trockenem, windigem Klima können die Feinerdeanteile nicht so leicht ausgeblasen werden.
Was wird nicht zum Muchen verwendet
Obwohl der Begriff Mulch eine mittelniederdeutsche Wortwurzel hat, die sich von mul -zerfallender Erde- ableitet, wird der Begriff inzwischen auch auf nicht biogene Materialien angewendet. Die Mulchfolien des Gartenfachhandels sind aus der Erdölindustrie stammende Kunststoffe, die in der Mulch-Ideologie der Steinschaler Gärten nichts verloren hat.
Glas, Kunststoffe, kunststoffummantelte Materialien (Glanzpapier) und kontaminierte Stoffe dürfen nicht in den Stoffkreislauf eines Naturgartens gelangen und sind daher aus den Gärten verbannt.
Bei "natürlichen" Mulch:
Ungewollte Pflanzen mit reifen Samen sind nicht optimal zum Mulchen. Es sei denn, sie wollen diese Pflanzen an der gemulchten Stelle gezielt ansiedeln.
Wintermuch
Auch im Winter will der Boden bedeckt sein.
Lassen Sie die Pflanzenreste beim Ernten gleich als Mulch über den Winter auf dem Beet. Muchen im Herbst ist optimale Methode um Laub sinnvoll zu verweden.
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