Trockensteinmauer
Bei der Bauplanung der beiden Steinschaler Naturhotels wurde auf naturnahe und heimische Baumaterialien Wert gelegt.
So entstanden bei notwendigen Hangstützungen gezielt Trockensteinmauern. Diese Bezeichnung beinhaltet, es wurde zum Errichten der Mauern kein Beton oder Mörtel verwendet. Dies spart Energie und Ressourcen, da die Zementerzeugung extrem energieintensiv ist.
Trockensteinmauern besitzen die Eigenschaft, sich tagsüber aufzuheizen und nachts Wärme abzustrahlen. Dies macht sie nicht nur im Obstbau zu einem gefragten Gestaltungselement.
Auch im Garten bieten sie sich wegen ihres natürlichen Aussehens und der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sowie als gefragter Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere an. Trockensteinmauern strukturieren Gärten und gliedern diese. Neben der Überwindung von Höhenunterschieden sind die Einsatzbereiche breit gefächert und reichen von der freistehenden Mauer über Hochbeete und Kräuterspiralen bis zur gemütlichen Sitzbank.
Der richtige Stein:
Wählen Sie einen lokal oder regional verfügbaren Naturstein aus. Nur so können Sie ausschließen, dass Sie beim Natursteinkauf weder Raubbau- noch Kinder- und Sklavenarbeit unterstützen. Außerdem sind heimische Natursteine in unserem Klima jahrtausendelang erprobt.
Die richtige Bauweise:
Die Stabilität einer Trockensteinmauer beruht rein auf den Faktoren Reibung und Verspannung. Eine hohe Verspannung wird erreicht durch horizontales und vertikales Verklemmen der Steine an der Hinterseite der Mauer. Die Reibung ergibt sich aus der Oberflächen-Rauigkeit und aus dem Gewicht des Materials. Man sollte also darauf achten, dass jeder Stein mit einer möglichst großen Kontaktfläche wackelfrei und versetzt auf der unteren Schicht liegt. Kreuzfugen sind zu vermeiden. Die Neigung der Mauer sollte je nach gewünschter Höhe 5-15% betragen. Lagerflächen sollten immer waagrecht (Wasserwaage verwenden!!) oder leicht hangwärts geneigt sein. Eine grobe Hinterbebauung, sowie eine Auffüllung der Hohlräume an der Hangseite mit Schotter ist notwendig, damit die Trockesteinmauer kleine Hangbewegungen mitmachen kann.
Grün in den Mauerfugen:
Trockensteinmauern sind ein Eldorado der Biodiversität, da sie auf kleinstem Raum ganz unterschiedliche Lebensräume anbieten. Am Mauerfuß herrscht meist ein höheres Nährstoffangebot vor, das Wildkräuter gerne nutzen. Mit den Bedingungen in den Mauerfugen kommen meist nur Pionierpflanzen zurecht, die wenig Wurzelraum, Nährstoffarmut und lange Trockenperioden ertragen können. Die Mauerkronen sind meist sehr sonnenexponiert und daher für besonders sonnenliebende Arten geeignet. Abzuraten ist von Kletterpflanzen und wuchernden Polsterstauden, da diese in kurzer Zeit die mühevoll errichtete Mauer zur Gänze verdecken können.
Steinschaler Beispiel:
Das Mauerwerk am Foto rechts ist ein besonderes Biotop zwischen Steinschalerhof und den Gleisen der Mariazellerbahn. Es trägt somit in besonderer Weise zur hohen Biodiversität rundum die Steinschaler Naturhotels bei.