Gründungslegenden Steinschaler Dörfl
Legenden der Gründung des Steinschaler Dörfls
Wissenschaftliche Variante
Die Gründungslegende (wissenschaftsgläubige Version)
Im Dirndl lebte einst ein ausgefuchster Mathematiker, der glaubte fest daran, dass er mit seinem Talent und seinem erworbenem Wissen einen Platz finden könnte, der allen Ansprüchen von Körper, Seele und Geist genügen würde. So schloss er sich tagelang ein (verließ auch seine geliebte Lederhose praktisch nie) und rechnete und tüftelte, bis er alle ihm bekannten Naturgesetze in ein komplexes Modell gegossen hatte. Mathematische Reihen und Differentialgleichungen waren nur die unterste Stufen seiner Kunst und bald fragte er sich wohin das alles führen würde. Nach langem Hinundherrechnen kristallisierten sich zwei Zahlen heraus, die – mit kleinen Abweichungen – bei all den Berechnungen, Abschätzungen und Simulationen herauskamen:
47.96464
15.322495
Trotz seiner Fähigkeiten gelang es ihm nicht, die Bedeutung dieses Zahlenpaares herauszubekommen. Schon glaubte er, dieses Lebensrätsel würde ihn bis zu seinem Tod begleiten, als ein französischer Kollege ihn nach seinen „Koordinaten“ fragte. So sagen die francophonen Menschen, wenn sie die Eckdaten, wie Namen, Adresse, Telefon und so weiter wissen wollen.
Immer noch in sein Lebensrätsel vertieft sagte er spontan: 47.96464 und 15.322495. Sein Kollege hielt es für ein Mathematiker-Rätsel, schaute in der Landkarte nach und fand das Anwesen „Waitzgraben“, wohin er künftig seine Post schickte. Als sich der Irrtum aufklärte, erkannte der Pielachtaler Mathematiker die Bedeutung des Zahlenpaares und damit nie wieder ein Poststück oder gar ein Besucher an eine falsche Adresse käme, erwarb er das Anwesen Waitzgraben und errichtete dortselbst das Steinschaler Dörfl.
Den Mathematiker gibt es noch immer. Man sagt, die Koordinatensuche habe er aufgegeben, jetzt rechne er sich nächtelang aus, wie er mit seinem Naturhotel die Umwelt möglichst wenig belaste.