Wallfahrtsort Mariazell
Mariazell, als Wallfahrtsort 1266 erwähnt, wurde 1342 zum Markt erhoben, ist seit 1948 Stadt und hat in seiner Pfarr- und Wallfahrtskirche, die bedeutendste Wallfahrtstätte von Österreich. Sie ist der Geburt Marias geweiht.
Über die Entstehung und das Werden dieser Wallfahrt erzählt Gustav Gugitz im 4. Band seines Werkes über Österreichs Gnadenstätte folgende Legende:
Der St. Lambrechter Mönch Magnus brachte eine vom ihm selbst geschnitzte Marienstatue in die Gegend von Mariazell. Als er schon nahe am Ziel war, versperrte ihm plötzlich ein Felsblock den Weg. Da wandte er sich an die Hl. Maria um Hilfe. Sogleich spaltete sich der Felsen und ermöglichte dem Mönch den Durchzug. So erreichter er das Ziel und stellte die Statue auf einen Baumstrunk, der noch heute im Gnadenaltar vorhanden ist. Er ließ für sie eine Kapelle bauen und eine Zelle für sich.
Vielleicht weist diese Legende auf einen der zahlreichen Durchkriechsteine hin, deren kultischer Heilbrauch im ganzen Alpengebiet verbreitet ist. Bei einem solchen Stein waren Besessene nicht zu vermögen, weiterzugehen. Auf dem Felsen der Legende steht heute eine Eccehomostatue. Baumstrunk und Felsen weisen deutlich auf vorchristliche Zeiten hin.
Als Ludwig I. von Ungarn stiftete nach einer siegreichen Schlacht das Schatzkammerbild.
Die vorhandene Kapelle wurde nach 1380 und 1396 durch einen gotischen Bau ersetzt.
Damit stieg die Bedeutung Mariazells als Wallfahrt.
Zwischen 1614 und 1683 erfolgte ein großzügiger barocker Umbau der Kirche. Die Neuweihe erfolgte 1704.
Eine großen Aufschwung der Wallfahrten brauchte die Mariazekerbahn kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert. Sie war bis zum Aufkommen von PKw's in den 60zigern die Tragende Verkehrsache für die Wallfahrten.
Heute kommt diese Bahn sowie das Pilgern zu Fuß wieder in Mode.
Mariazell ist heute eine Stadt mit weniger als 200 Einwohnern.