Survaki Brauchtum
im Rahmen einer Reise bei Ihnen und habe Ihren sehr interessanten Vortrag gehört. Ein Teil davon war "Die Dirndl" und ihre besonderen Eigenschaften als Frucht und Pflanze.
In meiner Heimat, Bulgarien, sind die Frucht Dirndl = "Drenka" und die Pflanze "Dryan" sehr beliebt. Mit Dryan ist eine sehr alte bulgarische Tradition verbunden und ich versprach Ihnen, diese kurz zu beschreiben. Ich möchte betonen, dass diese Beschreibung nur ein kleiner Ausschnitt aus einer Reihe wunderbarer Feiern in der Zeit von Weihnachten ("Koleda") bis nach Neujahr ("Survaki") ist.
Aus einem dünnen Dryan-Ast wird die sog. "Survaknitza" - siehe stilistisches Bild und Foto unterhalb - gebaut: Die Seitenäste werden gebogen und zusammengebunden. Dann werden sie mit Wolle und bunten Zwirnen eingewickelt (oder auch nicht), aber jedenfalls mit regionalen Trockenfrüchlen, Nüssen, Popkorn und kleinen Brezeln geschmückt. Popkorn deshalb, weil es in BG ein Symbol des wachsenden Tages ist. Auch die Zwirnfarben haben Bedeutung, aber eine weitere Ausführung wird die Beschreibung sprengen.
Mit dieser Survaknitza ausgestattet gehen (früher nur Jungs bis max. 15 Jahren) am 1. Jänner die Kinder von Haus zu Haus und klopfen damit auf den Rücken der Erwachsenen. Dabei sprechen sie ein greimten Spruch mit Wünschen für Gesundheit, Erfolg und Wohlstand. Als Gegenleistung bekommen sie Geld. (In meiner Kindheit war das eine der wenigen und wichtigsten Möglichkeiten, mein Taschengeld aufzubessern.)
Der Tag Neujahr, "Survaki", auch der Tag des heiligen Vassilii, ist ein Familienfest und es werden bestimmte Speisen zubereitet. Diese können in den verschiedenen Regionen Bulgariens ein bisschen abweichen, aber verpflichtend sind "Banitza" = eine Art Strudel mit "Sirene" (weißer Käse), "Pogatscha" = spezielles Weisbrot und Schweinefleisch. Auch in meiner Famile gibt es eine wunderbare Tradition mit der sog. "Banitza", aber das ist eine andere Geschichte.
Ich werde mich freuen, wenn Sie diese weitererzählen.
Alles Gute und bleiben Sie gesund! Liebe Grüße, Emilia Andreeva-Moschen