L-Carnitin im Freizeitsport: was bringt es?
Das war das Thema vom Steinschaler Kamingespräch am 8.11. 2011 im Steinschalerhof.
Referent: Univ. Prof. Dr. Alfred Lohninger
Hochrangige Besetzung beim 12. Steinschaler Nachhaltigen Kamingespräch
Text: Petra Scholze-Simmel
Weniger der Leistungssport, als vielmehr die Gesundheit und Fitness jedes einzelnen von uns, war Thema beim Nachhaltigen Kamingespräch am 08. November 2011 im Steinschalerhof. Rund 30 Gesundheitsinteressierte waren versammelt, um dem hochkarätigen Referentenduo zu lauschen. Heinrich Bergmüller, ehemaliger ÖSV-Trainer und Betreuer von hochkarätigen Schi-Assen wie Hermann Maier, Armin Assinger und Kathrin Zettel stellte überraschende und faszinierende Beispiele aus seiner jahrzehntelangen Praxis vor. Univ.-Prof. Mag. Dr. Alfred Lohninger berichtete über aktuelle Forschungsergebnisse, die den Beitrag von L-Carnitin zum Stoffwechsel und damit zum Gesamtwohlbefinden belegen. Zwei Studien wurden unter anderem in Kooperation mit den Gemeindeärzten und mit Unterstützung der NÖM in den letzten Jahren im Pielachtal durchgeführt.
Prof. Lohninger weihte die Anwesenden in die Geheimnisse der menschlichen Muskelzellen ein. Dort werden in den sogenannten Mitochondrien, in den Kraftwerken der Zelle, Fettsäuren und Zucker mit Hilfe von Sauerstoff in Energie umgewandelt. Während Zucker und Kohlenhydrate bei ihrer „Verbrennung“ nur kurz viel Energie liefern und dabei unerwünschte Abfallprodukte in den Zellen hinterlassen, liefern uns die Fettsäuren langfristig Energie, die zu mehr Ausdauer und einem gestärkten Immunsystem führt.
Eine wesentliche Rolle bei diesem Fettstoffwechsel spielt das Carnitin, das vom Körper teilweise selbst produziert und zu etwa 75% über die Nahrung zugeführt werden soll, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Besonders reich an Carnitin ist „rotes“ Fleisch, also Fleisch von Wiederkäuern wie Rindern und Schafen, während in Gemüse nur sehr wenig Carnitin enthalten ist.
Herr Bergmüller ergänzte diese wissenschaftlichen Erkenntnisse um seine Erfahrungen aus dem Ausdauertraining. Bei erhöhter körperlicher Belastung wechseln die Zellen von der Fettsäuren- zur Zuckerverbrennung und reichern dabei Laktate in den Muskeln an. Wer seine Ausdauer trainieren will, sollte unbedingt darauf achten die Laktatanreicherung gering zu halten, damit die Muskeln nicht überfordert werden. Hobbysportlern und allen, die etwas zu mehr persönlichem Wohlbefinden beitragen wollen, empfiehlt Herr Bergmüller daher einen Ergometer-Belastungstest und ein darauf aufbauendes von Experten zusammengestelltes moderates Trainingsprogramm, das exakt auf die individuellen Möglichkeiten abgestimmt ist. Die Veranstalter, Hans Weiß von den Steinschaler Naturhotels und Peter Krall von der Raiffeisenbank Region Mitte waren sich einig, dass durch die wissenschaftliche Forschung vor allem eines bewiesen worden ist: die Pielachtaler Kulturlandschaft leistet einen wesentlichen Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden von Einheimischen und Gästen. Das gesundheitsfördernde Fleisch der heimischen Weidetiere in Kombination mit der Erforschung der wunderbaren Wanderrouten im Pielachtal, ergänzt um die natürlichen Radikalfängern die in den roten Dirndlfrüchten enthalten sind, erhalten fit bis ins hohe Alter.