Regionale autochthone Dirndl

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süße Dirndl in Hand
Gelbe Dirndl - die Rarität
Dirndln - färbige und gelbe

In der Region Dirndltal werden unsere traditionellen autochthonen Dirndl genutzt und gefördert. Diese haben sich nach der Eiszeit in unserer Region verbreitet. Es wird kolportiert, dass sie aus der Kaukasusregion eingewandert sind. Neuere Überlegungen legen aber den Schluss nahe, dass sie die Eiszeit in Mitteleuropa überstanden haben und in Kaukasus und Schwarzes Meer-Gebiet ausgewandert sind. Beide Theorien sind noch wissenschaftlich zu hinterfragen.

Unsere Region war noch vor 1000 Jahren überwiegend mit Wald bedeckt. Durch die Besiedelung (z.B. erste und zweite bayrische Besiedelungswelle) wurde sehr viel Wald gerodet und damit gab es sonnige Stellen, an denen die Dirndln gut gedeihen konnten.

Die Dirndl ist eine Wildpflanze und daher anspruchslos, was die Bonität des Bodens betrifft. Sie liebt jedoch basischen Boden, den wir ja im Dirndltal haben. Zum Fruchten braucht braucht Sie Licht und Sonne. Parallel dazu wurde die Dirndlfrucht mehr und mehr genutzt, was zu starker Vermehrung geführt hat. Laut den vor Jahren abgehaltenen Dirndlzählungen der Dirndltaler Naturführer ist der Bestand heute ca. 70.000 Dirndln im Tal.

Es gibt eine größere Anzahl von Varietäten. Man spricht von 300 oder mehr. Damit gibt es hellrote, dunkelrote und sogar gelbe Früchte. Es gibt gelbfruchtige, autochthone Dirndln an wenigen Stellen in der Landschaft. Die Schätzungen sind ca. 1 bis 2 gelbfruchtige je 10.000 Stück Dirndln. Die Fruchtform ist immer länglich, kann aber auch fast kugelig sein. Auch der Zuckergehalt und die Inhaltsstoffe variieren in den einzelnen Arten. Allen Früchten gemeinsam ist das Fruchtgewicht von ca. 3 Gramm je Frucht im Mittel.

Die Dirndl wird nachweislich seit zumindest Jahrhunderten im Dirndltal genutzt. Nachgewiesen ist auch, dass die Kelten schon Dirndln gegessen haben. Kurioserweise mit Kern, wie die zahlreichen Archäodirndlkerne bei Ausgrabungen keltischer Siedlungen gezeigt haben. Klassisch ist die Dirndlmarmelade aber auch der markengeschützte Dirndlbrand. Natürlich ist immer wieder die Idee aufgetaucht, dass größerfruchtige Sorten bequemer zu Sammeln und Verarbeiten sind. Dieser Weg wurde aber nicht beschritten. Unter anderem auch, weil in kalten Jahren großfruchtige Dirndln nicht ausreifen. Aufgrund der langjährigen Nutzung ist die Dirndl ein österreichisches Genussregionsprodukt. In der Spezifikation ist festgeschrieben, dass Genussregionsprodukte ausschließlich aus autochthonen (nicht veredelten) Dirndln erzeugt werden müssen.

Alle Varietäten haben den gleichen Blühbeginn (Februar – März). Die Erntezeit erstreckt sich jedoch je nach Sorte von Mitte August bis Anfang Oktober. Die Ernte erfolgte früher durch mühsames Auflesen. Heute werden arbeitssparende Netze in der Erntezeit unter dem Dirndlstrauch bzw. Dirndlbaum ausgelegt und reduzieren damit den Sammelaufwand gewaltig.