Mutter Elmara: Unterschied zwischen den Versionen

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Große Generaloberin in schwieriger Zeit
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'''Große Generaloberin''' der Vöcklabrucker Schullschwestern in schwieriger Zeit.
  
 
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Sie ist als [[Elmara|Maria Schnabl]] 1904 in [[Warth]] - Rabenstein im Dirndltal in Niederösterreich geboren. Sie war die Schwester von [[Weiß, A.(b)|Aloisia Weiß]].
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Sie ist als '''Maria Schnabl''' 1904 in [[Warth]] - im Dirndltal in Niederösterreich geboren. Sie war die Schwester von [[Weiß, A.(b)|Aloisia Weiß]], der Mutter von Hans Weiß, dem heutigen Betreiber der [[Steinschaler Naturhotels]].
  
Ihre [[Bierversilberer|Eltern]] und die von [[König, F.|Kardinal König]] waren Nachbarn und freundschaftlich verbunden.
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Ihre [[Bierversilberer|Eltern]] und die Eltern von [[König, F.|Kardinal König]] waren Nachbarn und freundschaftlich verbunden.  
Beide besuchten zur gleichen Zeit die Volksschule in Kirchberg, beide hatten den gleichen Schulweg, beide begegneten einander oft in den Ferien Ihrer Studentenzeit.
 
  
==Lebenslange Freundschaft==
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Sie besuchte wie Kardinal König die Volksschule in Kirchberg, beide hatten den gleichen Schulweg, beide begegneten einander später oft in den Ferien Ihrer Studienzeit.
Die Schulschwestern übernahmen nach dem Amtsantritt 1953 von Kardinal König in Wien (1953) die Betreuung des Erzbischöflichen Palais.  
 
  
Elmara Schnabl und Kardinal König pflegten eine große, lebenslange Freundschaft, sodass Kardinal König auch die Predigt bei ihrem Trauergottesdienst 1997 in Maria Schöndorf hielt. „ Ich hatte schon damals den Eindruck, dass sie in ihrer Ausgeglichenheit und Sicherheit bereits früh den Weg wusste, den sie gehen wollte“, so Kardinal König bei der Predigt. Sieben österreichische Bischöfe waren Co-Zelebranten.
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Maria Schnabel war hoch intelligent und besuchte die Lehrerinnenbildungsanstalt bei den Vöcklabrucker Schulschwestern. 1929 trat sie bei den Schulschwestern ein und legte 1931 in Vöcklabruck die Ordensprofessur ab. Sie studierte dann in Wien Lehramt für Höhere Schulen mit den Fächern Philosophie, Physik und Mathematik. Diese Auswahl bestimmte das Kloster, weil dafür Lehrkräfte fehlten.  
  
Maria Schnabel war hoch intelligent, besuchte die Lehrerinnenbildungsanstalt bei den Vöcklabrucker Schulschwestern, trat 1929 bei den Schulschwestern ein und legte 1931 in Vöcklabruck die Ordensprofessur ab. Sie studierte dann in Wien Lehramt für Höhere Schulen für Philosophie, Physik und Mathematik.  
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Drei Jahre konnte sie unterrichten, dann setzte das NS-Regime ihrer Lehrtätigkeit ein Ende. In der schweren Kriegszeit war sie Kanzleikraft, Verwalterin des Mutterhauses und ab 1945 Generalsekretärin.
  
Drei Jahre konnte sie unterrichten, dann setzte das NS-Regime der Lehrtätigkeit ein Ende. In der schweren Kriegszeit war sie Kanzleikraft, Verwalterin des Mutterhauses und 1945 Generalsekretärin.
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==Ordensleiterin ab 1946==
  
==Ordensleiterin ab 1946==
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1946 wurde Schwester Elmara Generaloberin der Schulschwestern des Hl. Franziskus in Vöcklabruck. Dadurch wurde sie mit "Mutter" oder "ehrwürdige Mutter Elmara" angesprochen.
1946 wurde sie Generaloberin, 18 Jahre bis 1964 stand sie der Ordensgemeinschaft vor. Als ehemalige Generaloberin hatte Sie den Ehrentitel '''Mutter''' (statt wie im Kloster üblich "Schwester").  
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Als Kardinal König Erzbischof von Wien wurde, haben die Vöcklabrucker Schwestern die Bewirtschaftung des Erzbischöflichen Palais in Wien übernommen.  
  
 
Mutter Elmara war eine ausgezeichnete Führungspersönlichkeit. Sie war eine starke, geistvolle Frau mit viel Tatkraft und großem Gottvertrauen.  
 
Mutter Elmara war eine ausgezeichnete Führungspersönlichkeit. Sie war eine starke, geistvolle Frau mit viel Tatkraft und großem Gottvertrauen.  
  
 
Oder wie [[König, F.|Kardinal König]] feststellte: „Sie war geprägt von der grundsätzlichen Einstellung nichts halb, sondern alles ganz zu tun, wofür sie sich entschieden hatte“. Mutter Elmara war im Kreis der Mitschwestern fröhlich und offen und hatte viel Sinn für Humor.
 
Oder wie [[König, F.|Kardinal König]] feststellte: „Sie war geprägt von der grundsätzlichen Einstellung nichts halb, sondern alles ganz zu tun, wofür sie sich entschieden hatte“. Mutter Elmara war im Kreis der Mitschwestern fröhlich und offen und hatte viel Sinn für Humor.
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Was ihr keine Freude bereite, war die mit dieser Funktion verbundene Reisetätigkeit. Z.B. waren dies Visitationen an Außenstellen desd KLsters. Davon gab es ca. 50 Stück gab. Geografisch waren diese von Israel bis USA verteilt
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==Lebenslange Freundschaft==
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Die Schulschwestern von Vöklabruck übernahmen nach dem Amtsantritt von [[Kardinal König|König, F.]] als Erzbischof von Wien (1953) die Betreuung des Erzbischöflichen Palais.
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Elmara Schnabl und Kardinal König pflegten eine innige und lebenslange Freundschaft. Dies war u.a. der Grund, warum Kardinal König auch die Predigt bei ihrem Trauergottesdienst 1997 in Maria Schöndorf hielt. „Ich hatte schon damals den Eindruck, dass sie in ihrer Ausgeglichenheit und Sicherheit bereits früh den Weg wusste, den sie gehen wollte“, so Kardinal König bei diser Predigt. Sieben österreichische Bischöfe waren Co-Zelebranten bei der Trauerzeremonie.
  
 
==Mutter Elmara als Pensionistin==
 
==Mutter Elmara als Pensionistin==
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Sie war eine starke, geistvolle Frau mit viel Tatkraft und großem Gottvertrauen. Oder wie Kardinal König feststellte: „Sie war geprägt von der grundsätzlichen Einstellung nichts halb, sondern alles ganz zu tun, wofür sie sich entschieden hatte“. Mutter Elmara war im Kreis der Mitschwestern fröhlich und offen und hatte viel Sinn für Humor.  Als Generaloberin wird sie mit Mutter angesprochen und nicht mit Schwester.
  
 
Sie hatte keine Pensionszeit. Nach ihrer Zeit als Generaloberin stand sie Mutter Rigomaris treu als Vikarin zur Seite. Sie leitete bis ins hohe Alter Baustellen und brachte ihre Erfahrung in die Klosterverwaltung aktiv ein.  
 
Sie hatte keine Pensionszeit. Nach ihrer Zeit als Generaloberin stand sie Mutter Rigomaris treu als Vikarin zur Seite. Sie leitete bis ins hohe Alter Baustellen und brachte ihre Erfahrung in die Klosterverwaltung aktiv ein.  
  
Im August 1993 kam sie in die Krankenabteilung ins Mutterhaus, blieb aber auch hier immer offen für das Zeitgeschehen und wurde zur großen Beterin.  
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Im August 1993 kam sie in die Krankenabteilung ins Mutterhaus, blieb aber auch hier immer offen für das Zeitgeschehen und wurde zur großen Beterin
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Nach ihrer Zeit als Generaloberin stand sie Mutter Rigomaris treu als Vikarin zur Seite. Im August 1993 kam sie in die Krankenabteilung ins Mutterhaus, bleib aber auch hier immer offen für das Zeitgeschehen und wurde zur großen Beterin. Sie verstand es, sich ohne Verbitterung alles nehmen zu lassen: die Sehkraft, das Gehör, das überdurchschnittliche Gedächtnis.
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Dennoch strahlte sie von innen her.  
  
Sie verstand es, sich ohne Verbitterung alles nehmen zu lassen: die Sehkraft, das Gehör, das überdurchschnittliche Gedächtnis. Dennoch strahlte sie von innen her. Am 10. Jänner 1997 verstarb sie nach einem erfüllten Leben, das im Dienst Gottes und der  Menschen stand.  
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Am 10. Jänner 1997 verstarb sie nach einem erfüllten Leben, das im Dienst Gottes und der  Menschen stand.  
  
 
* [[Seminarraum Elmara (Steinschalerhof)|Seminarraum Elmara]]
 
* [[Seminarraum Elmara (Steinschalerhof)|Seminarraum Elmara]]

Aktuelle Version vom 20. November 2020, 12:07 Uhr

Große Generaloberin der Vöcklabrucker Schullschwestern in schwieriger Zeit.

Wer war Mutter Elmara?

Elmara Foto aus Studentenausweis der Uni Wien 1931

Sie ist als Maria Schnabl 1904 in Warth - im Dirndltal in Niederösterreich geboren. Sie war die Schwester von Aloisia Weiß, der Mutter von Hans Weiß, dem heutigen Betreiber der Steinschaler Naturhotels.

Ihre Eltern und die Eltern von Kardinal König waren Nachbarn und freundschaftlich verbunden.

Sie besuchte wie Kardinal König die Volksschule in Kirchberg, beide hatten den gleichen Schulweg, beide begegneten einander später oft in den Ferien Ihrer Studienzeit.

Maria Schnabel war hoch intelligent und besuchte die Lehrerinnenbildungsanstalt bei den Vöcklabrucker Schulschwestern. 1929 trat sie bei den Schulschwestern ein und legte 1931 in Vöcklabruck die Ordensprofessur ab. Sie studierte dann in Wien Lehramt für Höhere Schulen mit den Fächern Philosophie, Physik und Mathematik. Diese Auswahl bestimmte das Kloster, weil dafür Lehrkräfte fehlten.

Drei Jahre konnte sie unterrichten, dann setzte das NS-Regime ihrer Lehrtätigkeit ein Ende. In der schweren Kriegszeit war sie Kanzleikraft, Verwalterin des Mutterhauses und ab 1945 Generalsekretärin.

Ordensleiterin ab 1946

1946 wurde Schwester Elmara Generaloberin der Schulschwestern des Hl. Franziskus in Vöcklabruck. Dadurch wurde sie mit "Mutter" oder "ehrwürdige Mutter Elmara" angesprochen.

Als Kardinal König Erzbischof von Wien wurde, haben die Vöcklabrucker Schwestern die Bewirtschaftung des Erzbischöflichen Palais in Wien übernommen.

Mutter Elmara war eine ausgezeichnete Führungspersönlichkeit. Sie war eine starke, geistvolle Frau mit viel Tatkraft und großem Gottvertrauen.

Oder wie Kardinal König feststellte: „Sie war geprägt von der grundsätzlichen Einstellung nichts halb, sondern alles ganz zu tun, wofür sie sich entschieden hatte“. Mutter Elmara war im Kreis der Mitschwestern fröhlich und offen und hatte viel Sinn für Humor.

Was ihr keine Freude bereite, war die mit dieser Funktion verbundene Reisetätigkeit. Z.B. waren dies Visitationen an Außenstellen desd KLsters. Davon gab es ca. 50 Stück gab. Geografisch waren diese von Israel bis USA verteilt

Lebenslange Freundschaft

Die Schulschwestern von Vöklabruck übernahmen nach dem Amtsantritt von König, F. als Erzbischof von Wien (1953) die Betreuung des Erzbischöflichen Palais.

Elmara Schnabl und Kardinal König pflegten eine innige und lebenslange Freundschaft. Dies war u.a. der Grund, warum Kardinal König auch die Predigt bei ihrem Trauergottesdienst 1997 in Maria Schöndorf hielt. „Ich hatte schon damals den Eindruck, dass sie in ihrer Ausgeglichenheit und Sicherheit bereits früh den Weg wusste, den sie gehen wollte“, so Kardinal König bei diser Predigt. Sieben österreichische Bischöfe waren Co-Zelebranten bei der Trauerzeremonie.

Mutter Elmara als Pensionistin

Geburts- und Taufscheien Maria Schnabl

Sie war eine starke, geistvolle Frau mit viel Tatkraft und großem Gottvertrauen. Oder wie Kardinal König feststellte: „Sie war geprägt von der grundsätzlichen Einstellung nichts halb, sondern alles ganz zu tun, wofür sie sich entschieden hatte“. Mutter Elmara war im Kreis der Mitschwestern fröhlich und offen und hatte viel Sinn für Humor. Als Generaloberin wird sie mit Mutter angesprochen und nicht mit Schwester.

Sie hatte keine Pensionszeit. Nach ihrer Zeit als Generaloberin stand sie Mutter Rigomaris treu als Vikarin zur Seite. Sie leitete bis ins hohe Alter Baustellen und brachte ihre Erfahrung in die Klosterverwaltung aktiv ein.

Im August 1993 kam sie in die Krankenabteilung ins Mutterhaus, blieb aber auch hier immer offen für das Zeitgeschehen und wurde zur großen Beterin.

Nach ihrer Zeit als Generaloberin stand sie Mutter Rigomaris treu als Vikarin zur Seite. Im August 1993 kam sie in die Krankenabteilung ins Mutterhaus, bleib aber auch hier immer offen für das Zeitgeschehen und wurde zur großen Beterin. Sie verstand es, sich ohne Verbitterung alles nehmen zu lassen: die Sehkraft, das Gehör, das überdurchschnittliche Gedächtnis. Dennoch strahlte sie von innen her.

Am 10. Jänner 1997 verstarb sie nach einem erfüllten Leben, das im Dienst Gottes und der Menschen stand.