Dirndl in Ungarn: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Ungarische Bezeichnung für die Kornelkirsche ist „[[Husos Som|som]]”, das Wort kommt aus der altürkischen Sprache. Vor und nach der Landnahme der Ungarn spielte die Pflanze eine bedeutende Rolle im alltäglichen Leben, das beweisen die vielen Ortschaftsnamen, die eine Ähnlichkeit mit dem Wort „som“ haben.  
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Die Ungarische Bezeichnung für die Kornelkirsche ist „[[Husos som|som]]”, das Wort kommt aus der altürkischen Sprache. Vor und nach der Landnahme der Ungarn spielte die Pflanze eine bedeutende Rolle im alltäglichen Leben, das beweisen die vielen Ortschaftsnamen, die eine Ähnlichkeit mit dem Wort „som“ haben.  
  
 
Das bekannteste unter denen ist „Somogy“, so heißt eines der 19 Komitate des heutigen Landes. Auch in der mittelalterlichen und neuzeitlichen ungarischen Literatur findet man zahlreiche Erwähnungen, vor Allem in Bezug auf die herkömmliche Nutzung der Frucht und des Holzes der Dirndl, aber auch andere interessante Anspielungen sind vorzufinden:
 
Das bekannteste unter denen ist „Somogy“, so heißt eines der 19 Komitate des heutigen Landes. Auch in der mittelalterlichen und neuzeitlichen ungarischen Literatur findet man zahlreiche Erwähnungen, vor Allem in Bezug auf die herkömmliche Nutzung der Frucht und des Holzes der Dirndl, aber auch andere interessante Anspielungen sind vorzufinden:

Version vom 13. Mai 2017, 09:38 Uhr

Historischer Überblick der Dirndl in Ungarn

Dirndlblüte auf der Hacklseite

Die Ungarische Bezeichnung für die Kornelkirsche ist „som”, das Wort kommt aus der altürkischen Sprache. Vor und nach der Landnahme der Ungarn spielte die Pflanze eine bedeutende Rolle im alltäglichen Leben, das beweisen die vielen Ortschaftsnamen, die eine Ähnlichkeit mit dem Wort „som“ haben.

Das bekannteste unter denen ist „Somogy“, so heißt eines der 19 Komitate des heutigen Landes. Auch in der mittelalterlichen und neuzeitlichen ungarischen Literatur findet man zahlreiche Erwähnungen, vor Allem in Bezug auf die herkömmliche Nutzung der Frucht und des Holzes der Dirndl, aber auch andere interessante Anspielungen sind vorzufinden:

  • öfter wird erwähnt, dass die getrockneten Blätter als Teeersatz benutzt waren (HALLIER, 1886),
  • in Wein gekochte Dirndlzweigspitzen und Blätter sollen Wunden, Geschwüre heilen (MELIUS JUHÁSZ, 1578),
  • wenn rohe Dirndlblätter auf Kupfer- oder Zinkteller verbrannt werden, entsteht ein Öl, das gegen Sommersprossen gut ist (LONICER, 1783),
  • kann zu einem guten Essig verarbeitet werden (LIPPAY, 1667),
  • unreife Dirndl sind besonders gesund, wenn sie im Fass in gesalzenem Wasser mit Lorbeerblättern und Aniskörnern verlegt werden (BARRA, 1841),
  • in Weinessig eingelegt ersetzen sie Kapern (BOSSE, 1829),
  • sauer eingelegt wurde es zu Wildgerichten geboten (BONDOR, 1983),
  • Dirndlmaische wurde bei der Herstellung von Tinkturen als Säuerung- und Geschmacksmittel genutzt (HÉRICS-TÓTH-OSZTROVSZKY, 1921),
  • Kornelkirsche eignet sich zur Ölproduktion, aus 100 kg getrockneter Frucht kann man 16 Kilogramm Öl herstellen, das zum Teil so gut sein soll, wie Olivenöl, zum anderen Teil kann es als Lampenöl und Seifengrundstoff genutzt werden (ENTZ, 1859),
  • reife Früchte sind gut gegen katarrhalische und fiebrige Krankheiten, gegen Durchfall und Ruhr (GROSSINGER, 1797, VESZELSZKI, 1798, BARRA, 1841),
  • nicht nur die reifen, sondern auch die eingelegten oder gedörrten Früchte sollen gegen Durchfall nützlich sein (HEGI, 1926, NYEKES, 1953),
  • die gemischten Dirndl- und Hagebuttekonzerve sollen gegen Nieren- und Blasenbeschwerden wirksam sein (SPRENGER, 1934),
  • im Winter oder Anfang Frühling geschnittene Dirndlzweige stellt man oft in eine Vase mit Wasser gefüllt, die Blühen dann aus und duften köstlich nach Honig im Zimmer (NAGY, 1980).