Dirndl in Ungarn

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Ungarische Dirndlgesellschaft

Die Ungarische Dirndlgesellschaft wurde 2014 von Péter Aradi und Gábor Jankó gegründet, um dieses traditionelle, auch in Ungarn heimische Wildobst, dessen Sorten, Nutzungsmöglichkeiten, sowie deren Geschichte zu untersuchen.

Die Mitglieder der Gesellschaft beschäftigen Sich national und auf internationaler Ebende mit der der Dirndl und deren Verarbeitung. Das dabei gesammelte Wissen wird veröffentlicht. Die Dirndl-Gesellschaft bewirbt die ungarische und auch internationale Dirndl-Produkte sowie Dirndlproduzenten. Das Ziel ist die so gesunde Dirndl und Ihre Verwendung möglich weit bekannt zu machen.

Die Ungarische Dirndlgesellschaft verfügt über eine Forschungsanlage mit zur Zeit 17 Dirndlsorten (Varietäten), diese Sorten werden durch gezielte Sammlung ergänzt. Sie pflegt auch gute Kontakte zu ungarischen und ausländischen Forschungsinstitutionen. Geplant ist die Errichtung einer eigenen, den Eigenheiten der ungarischen Landwirtschaft entsprechenden Anlage für die Herstellung eigener Dirndl-Produkte, sowie die Verbesserung der Koordination und den Informationsaustausch unter den ungarischen Dirndlbauern.


Historischer Überblick der Dirndl in Ungarn

Dirndlblüte auf der Hacklseite

Die Ungarische Bezeichnung für die Kornelkirsche ist „som”, das Wort kommt aus der altürkischen Sprache. Vor und nach der Landnahme der Ungarn spielte die Pflanze eine bedeutende Rolle im alltäglichen Leben, das beweisen die vielen Ortschaftsnamen, die eine Ähnlichkeit mit dem Wort „som“ haben.

Das bekannteste unter denen ist „Somogy“, so heißt eines der 19 Komitate des heutigen Landes. Auch in der mittelalterlichen und neuzeitlichen ungarischen Literatur findet man zahlreiche Erwähnungen.


vor Allem in Bezug auf die herkömmliche Nutzung der Frucht und des Holzes der Dirndl, aber auch andere interessante Anspielungen sind vorzufinden:
  • öfter wird erwähnt, dass die getrockneten Blätter als Teeersatz benutzt waren (HALLIER, 1886),
  • in Wein gekochte Dirndlzweigspitzen und Blätter sollen Wunden, Geschwüre heilen (MELIUS JUHÁSZ, 1578),
  • wenn rohe Dirndlblätter auf Kupfer- oder Zinkteller verbrannt werden, entsteht ein Öl, das gegen Sommersprossen gut ist (LONICER, 1783),
  • kann zu einem guten Essig verarbeitet werden (LIPPAY, 1667),
  • unreife Dirndl sind besonders gesund, wenn sie im Fass in gesalzenem Wasser mit Lorbeerblättern und Aniskörnern verlegt werden (BARRA, 1841),
  • in Weinessig eingelegt ersetzen sie Kapern (BOSSE, 1829),
  • sauer eingelegt wurde es zu Wildgerichten geboten (BONDOR, 1983),
  • Dirndlmaische wurde bei der Herstellung von Tinkturen als Säuerung- und Geschmacksmittel genutzt (HÉRICS-TÓTH-OSZTROVSZKY, 1921),
  • Kornelkirsche eignet sich zur Ölproduktion, aus 100 kg getrockneter Frucht kann man 16 Kilogramm Öl herstellen, das zum Teil so gut sein soll, wie Olivenöl, zum anderen Teil kann es als Lampenöl und Seifengrundstoff genutzt werden (ENTZ, 1859),
  • reife Früchte sind gut gegen katarrhalische und fiebrige Krankheiten, gegen Durchfall und Ruhr (GROSSINGER, 1797, VESZELSZKI, 1798, BARRA, 1841),
  • nicht nur die reifen, sondern auch die eingelegten oder gedörrten Früchte sollen gegen Durchfall nützlich sein (HEGI, 1926, NYEKES, 1953),
  • die gemischten Dirndl- und Hagebuttekonzerve sollen gegen Nieren- und Blasenbeschwerden wirksam sein (SPRENGER, 1934),
  • im Winter oder Anfang Frühling geschnittene Dirndlzweige stellt man oft in eine Vase mit Wasser gefüllt, die Blühen dann aus und duften köstlich nach Honig im Zimmer (NAGY, 1980).