Lichthäusl (Oachner)

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Mühle von Fam Oachner - Wasserecht

Wie Familie Oachner Glühlampen
mit der Kurbel zum Leuchten brachte

Gemeint ist damit ein kleines elektrisches Wasserkraftwerk, das zur Stromerzeugung ausschiesslich für Beleuchtung verwendet wurde.

Es werde Licht!

Familie Oachner (siehe Oachnerhof) erzeugte schon Anfang des vorigen Jahrhunderts selbst Strom. Sie betrieb ein sogenanntes Lichthäusl, ein kleines elektrisches Wasserkraftwerk, das nur dann genutzt wurde, wenn man Licht wirklich brauchte: am Morgen und am Abend.

Und so funktionierte es:
Im Vorhaus des Bauernhofs wurde über ein Handrad mit einer umlaufenden Seilverbindung der ca. 100 m entfernte Schuber beim Lichtteich geöffnet. Nun floss das Wasser ins Lichthäusl, trieb den Generator an und lieferte Strom für einige Glühlampen. Nach ca. zwei Stunden war der Teich leer, der Schuber wurde wieder mit der Kurbel geschlossen, die Lampen verloschen. Bis zum Abend füllte sich der Teich wieder und die „Lichtproduktion“ konnte von Neuem beginnen.

Vergaß man den Schuber zu schließen, dann gab es beim nächsten Durchgang kein Licht. Zum Betrieb mit dem zulaufenden Wasser (ohne Aufstauen im Teich) waren die Quellenschüttung und das Gefälle zwischen Teich und Kraftwerk zu gering.

Das Gute an dieser Art der Energieerzeugung: Strom hatte damals sehr großen Wert und Lampen wurden sehr bewusst und sparsam eingeschaltet.

Bedeutung

Auch kleine Quellen erneuerbarer Energie können und wurden sinnvoll genutzt:
Mit dem im Lichtteich aufgestauten Wasser wurde im Lichthäusl morgens und abends für kurze Zeit Strom erzeugt.

Der Ursprungszweck dieser Anlag war eine Hausmühle. Damit durfte nur eigenes Korn gemahlen werden. Die Dokumente für dieses Wasserrechts aus 1840 sind erhalten (siehe Bild).

Warum Stronmerzeugung nur für Beleuchtung?

Das Kraftwerk lieferte nur geringe Leistung (einige 100 Watt):

  • geringe Höhe zwischen Teich und Kraftwerk
  • geringe Wasserschüttung

Er war mit den wenigen Wasser und der geringen Leistung gar nicht den ganzen Tag in Betrieb zu halten.

Betriebsart

Oachner Lichthäusl 2012

Im Vorhaus des Bauernhofs wurde über ein Handrad mit einer umlaufenden Seilverbindung der ca. 100 m entfernte Schuber beim Teich geöffnet. Damit floß das Wasser dann ins Lichthäusl und trieb den Generator an. Damit lieferte es Strom für einige Glühlampen.

Nach ca. zwei Stunden war das Wasser im Teich aufgebraucht. Der Schuber wurde wieder über das Stellrad zugemacht. Am nächsten Tag wiederholte sich der Vorgang. Das Lichthäusel wurde zweimal am Tag verwendet:

  • am Abend und am Morgen wenn es dunkel war

Wurde vergessen den Schuber zu schliessen, dann gab es beim nächsten Durchgang kein Licht. Zum Betrieb mit demzulaufenden Wasser war die Quellenschüttung zu gering.

Auf dem Bild ist heute noch der 2-polige Strom-Anschluß zu sehen.

Nachhaltigkeit

Mühle: alter Zahlungsauftrag

Dieses System ist ein einzigartiges Beispiel für die sinnvolle Nutzung geringer erneuerbarer Energiequellen.

Es erzog auch zum Sparen durch die geringe Leistung des Systems.