Andreaskirche
Die Filialkirche St. Andreas in Tradigist (nach Peter Hütthaler benannt; Schuldirektor der Schulen Rabenstein-Tradigist):
Südlich des Naturhotels Steinschalerhof, auf der Ostseite des Dirndltales, links oberhalb der Bundesstraße, steht sie auf einer Anhöhe am Fuße des Hofberges mit wunderbarer Aussicht über das Tal. Diese Kirche ist dem Heiligen Apostel Andreas geweiht und wird daher Andreaskirche genannt.
Wehrkirche
Anscheinend als Wehrkirche um 1464 erbaut, stand sie einst im Range einer Pfarrkirche. Heute führt sie ein eher vereinsamtes Dasein. Sie wird fallweise für Hochzeiten und Konzerte genutzt.
Die Kirche gehörte zu dem früheren Göttweiger Gut Tradigist, dessen Verwalter meist dem geistlichen Stand angehörten und hier auch die Seelsorge ausübten. Amtssitz war der „Münichhof“, das jetztige Bauernhaus „Kirchenbauer“ vis-a-vis (östlich) der Kirche.
Der Baustil der Andreaskirche ist spätgotisch, darauf weist die Jahreszahl 1464 über dem Eingangstor hin. Der schöne gotische Bau hat einen unausgebauten (oder abgebrannten) Turm. Zwei Pechnasen ober dem Westtor sind noch erhalten. Eine Mauer, deren Reste noch zu sehen sind, umschloss die Kirche und den Friedhof. 1870 war noch ein kleines Beinhaus (Karner) vorhanden. Die Steinkanzel und das Sakramentshäuschen mit Bronzegitter im Inneren der Kirche unterstreichen den spätgotischen Baustil. Sehenswert ist das Kreuzrippengewölbe.
Der Altar ist barock und trägt das Bild des Hl. Apostels Andreas. Gotisch sind dagegen die Staturen des Hl. Jakobus als Patron der Pilger mit Brot und Hund, des Hl. Benedikt und der Hl. Scholastika (der Schwester des Benedikt), sowie ein Kreuz mit Leideswerkzeugen.
Vor dem Altar erinnert ein Grabstein an Pfarrer Benedikt Choberger, der als Probst in Tradigist wirkte und dort 1631 starb.
Traditionsgemäß wurden von den Pfarrherren aus Rabenstein immer zumindest zwei Gottesdienste in der Filialkirche gehalten, zu Ostern und am Fest des Hl. Andreas.
Nach und nach verschlechterte sich der Zustand des Gotteshauses zusehend. 1818 war eine Generalsanierung notwendig. Die Kirche war in Gefahr geraten, von der Niederösterreichischen Landesregierung geschlossen zu werden.
Glocke
Eine Glocke, 1756 in Krems gegossen, wurde von 1916 bis 1933 leihweise dem Marienkirchlein in der Schulgemeinde Tradigist zur Verfügung gestellt. Deren Glocken waren dem 1. Weltkrieg zum Opfer gefallen. 1933 kam die Glocke wieder zur Andreaskirche zurück und verblieb bis 1942, um am 23. Februar dieses Jahres aufgrund des Kriegsgeschehens wieder abgeliefert zu werden.
Die Glocke überstand jedoch den 2. Weltkrieg in einem Hamburger Sammellager. Als unerwartete Heimkehrerin kam die Glocke 1946 wieder in Rabenstein an und blieb in der Pfarrkirche bis 1953. Am 9. Mai wurde sie der Marienkirche in Tradigist übergeben.
Sanierung
Der Zustand des Gotteshauses verschlechterte sich zusehends. Nur die allernotwendigsten Ausbesserungsarbeiten wurden vorgenommen.
Um das älteste Gotteshaus des Pielachtales und ein gotisches Baujuwel vor dem Verfall zu retten, wurde in den Jahren 1974 bis 1980 eine umfangreiche Renovierung durchgeführt (Initative und Federführung Revier-Insp. Fritz Steinwendtner aus Rabenstein). Die renovierte Andreaskirche wurde 1980 von Kardinal Dr. Franz König wieder feierlich geweiht.
Heute finden in der Filialkirche zu St. Andrae wieder Gottesdienste, Trauungen, Bittprozessionen und Konzerte statt.
Besichtigung der Andreaskirche
Kirchweihfest Andreaskirche Video
Der Bauer neben der Kirche (Kirchenbauer) hat einen Schlüssel für die Kirche. Dieser ist vom Bauernhof (unmittelbar neben der Kirche) auszuborgen.
Achtung: die Bewohner sind als Landwirte viel zu Hause bzw. um den Hof, aber dennoch nicht immer vor Ort.
Andreaskirche mit Hofberg
Hofberg mit Andreaskirche
Entfernungen:
- Naturhotel Steinschalerhof
- ca. 1,1 km auf dem Fußweg
- Bahnhof Steinschal ca. 1,2 km
- Naturhotel Steinschaler Dörfl ca. 14 km
Weitere Informationen
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