Hafer
Der Hafer (Avena sativa) ist eine Pflanze aus der Familie der Poaceae (Süßgräser).
Er ist namensgebend für das Zimmer 4 - Hafer-Zimmer (Vierkanthof)
Man erkennt den Hafer an seinem niedrigen Wuchs und der typischen lockeren Rispe, mit den leicht nach unten geneigten Ährchen.
Obwohl der Hafer das hochwertigste bei uns angebaute Getreide darstellt, macht er mit 93.000 Tonnen Ertrag jährlich nur ein Zehntel der jährlichen Getreideernte aus. In Östereich wird er vorwiegend im Waldviertel angebaut, auch wegen seiner Bevorzugung für kühles Klima. Er ist in Lagerung und Vorbereitung allerdings ein wenig anspruchsvoller als andere Getreidearten.
Der Hafer war von den Germanen hochgeschätzt – was ihnen die verächtliche Bezeichnung „Haferfresser“ durch die Römer einbrachte. Allerdings deutet auch der deutsche Name auf seine vornehmliche Verwendung als Futtermittel hin: „Hafer“ leitet sich vom niederdeutschen „haver“ für „Bock“ ab.
Der Hafer ist ein guter Energielieferant, was zu dem Ausspruch „vom Hafer gestochen“ führte: Pferde, die man mit zu viel Hafer fütterte, konnten ihren Bewegungsdrang dann oft nicht einbremsen und wurden übermütig und sprunghaft.
Die positiven Eigenschaften des Hafers beruhen auf seinem hohen Kohlenhydrat-, Fett- und Proteingehalt. Auch der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren ist vorteilhaft, und besonders wichtig sind die Beta-Glucane des Hafers – diese machen fast die Hälfte des Ballaststoffgehalts aus und wirken positiv auf Magen, Verdauung, Cholesterin- und Blutzuckerspiegel, dessen Anstieg er verlangsamt. Obwohl sich Hafermehl nicht alleine als Brotmehl eignet, da es zu wenige Klebstoffe enthält, kann es zu etwa 30% anderem Mehl beigemengt werden.