Insektenvielfalt in den Steinschaler Gärten
Die besonderen Naturgärten: |
Hornissenschwebfliege
Der naturinteressierte Gast erfährt im Steinschaler Wiki, dass die Wildpflanzen, die in den Steinschaler Gärten gedeihen, in der Hotelküche einen sehr hohen Stellenwert besitzen.
Nicht nur wir Menschen, auch eine erstaunliche Vielfalt an sechsbeinigen Besuchern profitiert von den Gärten, die nach den Prinzipien der Permakultur bewirtschaftet werden.
Wer sich Zeit nimmt (und dazu macht man ja schließlich Urlaub), langsam und mit offenen Augen durch diese Gärten zu flanieren, wird reich belohnt. Die Pflanzenwelt, die in den z.T. mit Trockensteinmauern umrahmten Beeten gedeiht und blüht, ist ein lohnendes Ziel für eine Insektenpirsch.
Entdeckt man doch dort summende Juwelen wie die Hornissenschwebfliege (Volucella zonaria). Diese durch ihren deutschen Namen schon charakterisierte Schwebfliege ist in Mitteleuropa nicht allzu häufig anzutreffen.
Aber aufgrund des Nahrungsangebotes hat man gute Chancen, auf Exemplare dieser Spezies zu stossen.
Mimikry
Mimikry (griechisch: Nachahmung oder Nachbildung) schützt dieses Insekt vor ihren Feinden, wie Hornissen und Wespen. Mit diesem „Fälschungstrick“ gelingt es den Weibchen dieses wendigen Fliegers, zur Eiablage in Wespen-, Hornissen- oder Hummelnester einzudringen.
Die daraus schlüpfenden Larven fressen dort Reste abgestorbener Tiere, also die Kadaver (= lat. Detritus). Die voll entwickelten Imagines ernähren sich dann vom Nektar der in der Nähe blühenden Pflanzen z.B. Baldrian, Oregano, Ross-Minze, Skabiosen und Hartriegel.
In der Roten Liste gefährdeter Schwebfliegen (Syrphidae) Bayerns von 1992 wurde sie sogar noch als "stark gefährdet" geführt, die aktuelle Rote Liste von 2003 berücksichtigt sie allerdings nicht mehr.
Zottiger Bienenkäfer (Trichodes alvearius)
Diesen Vertreter aus der Familie der Buntkäfer findet man vorwiegend in Wärmegebieten an Waldrändern, auf Trockenwiesen und in Gärten, also auch in den Steinschaler Gärten. In Nord- und Ostdeutschland ist dieser unter Naturschutz stehende Buntkäfer sehr selten geworden.
Von Mai bis Juli, also in der wärmebegünstigten Zeit, kann man ihn beim Blütenbesuch beobachten. Wir fanden ihn hier noch Ende August 2014, obwohl dieser Sommer nicht gerade warm war. Das Attribut "zottig" wurde ihm zugedacht, weil er sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite stark behaart ist.
Er ist kein reiner Vegetarier, der sich von Blütenpollen ernährt. Ausgestattet mit kräftigen Mundwerkzeugen kann er auch die härteren Außenpanzer von Insekten knacken. Er selbst ist gegenüber Bienen- oder Wespenstichen unempfindlich.
Die Weibchen des Zottigen Bienenkäfers legen ihre Eier in die Waben von Wildbienen oder Grabwespen. Dort entwickeln sich die Larven und ernähren sich schmarotzerhaft von den Larven ihrer Wirtstiere. Wie schon angedeutet, stellen adulte Käfer räuberisch anderen Insekten nach (jung geübt alt getan), fressen aber dann auch Blütenpollen. Hierbei scheinen sie insbesondere Doldenblüten zu bevorzugen.
Der Zottige Bienenkäfer wird in einigen Regionen auch Immenkäfer, Immenwolf oder Bienenwolf genannt.
Schwarzköpfiger Feuerkäfer - (Pyrochroa coccinea)
Russicher Bär
Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria) Der russische Bär kommt in Süd- und Mitteleuropa vor. Dort ist er unter anderem an Fluss- und Bachrändern, auf Trockenrasen und in felsigen Tälern und Hängen anzutreffen. Er bevorzugt sonnige, trockene Flächen und kann sich auch im feuchten, halbschattigen Gelände aufhalten. Die Falter fliegen in einer Generation von Juli bis September. Stammgast ist der Russische Bär an Plätzen, wo Sommerflieder oder Wasserdost blüht. Er flatterte in den Gärten nicht so quirlig, wie zum Beispiel der Purpurrote Zünsler.
Dieser Nachtfalter war leichter im Bild festzuhaltem, sonnt sich doch der äußerst ruhige Falter auch gerne an hellen Wänden, hält dabei jedoch die Flügel geschlossen, so dass man die kräftig orangerot leuchtenden Hinterflügel nicht zu sehen bekommt. Lediglich die beiden markanten weißen "V"s auf braunen Vorderflügeln fallen dem Beobachter auf. Es ist erstaunlich, dass dieser Vertreter der "Bären", die man als Nachtfalter kennt, auch am Tag fliegt und die Blüt enstauden besucht. Er ist eine typische Hochsommerart, die erst im Laufe des Juli zu fliegen beginnt und bis Ende August – Anfang September vorkommt.
Purpurroter Zünsler (Pyrausta purpuralis)
Ein kleiner, hübscher Falter mit purpurroten Vorderflügeln, die mehrere goldgelbe Flecken aufweisen fiel uns beim Rundgang auf. Seine Hinterflügel sind eher schwärzlich und haben eine gelbe Binde. Die Flügelspannweite schätzen wir auf 20 Millimeter. Mit Hilfe unseres Schmetterlingsführers identifizierten wir ihn als Purpurroten Zünsler.
In diesem Buch sind auch seine Nahrungspflanzen angegeben. Ganz klar, dass diese, Ackerminze, Wasserminze und Dost, auch hier anzutreffen waren. Ebenso erstaunt waren wir, dass diese Kleinschmetterlinge sowohl bei sonnigem Wetter als auch in der Dunkelheit fliegen, braucht man doch schon am helllichten Tage Adleraugen um dieses unruhige, quirlige Insekt zu entdecken. Ein Zünsler hatte sich sogar in unser Zimmer verirrt. Vermutlich hatte ihn das Licht angelockt. Text: Klaus Gnadl; Fotos: Hildegard Gnadl
Gestreifte Zartschrecke (Leptophyes albovittata)
Diese wird auch "Weißfleckige Zartschrecke" genannt.
Sie ist eine Art aus der Unterfamilie der Sichelschrecken (Phaneropterinae).
Das Foto entstand in den Steinschaler Gärten.
Bockkäfer
Weitere Insekten