Nachbericht Energie 2050
Energie 2050 – Welche Pfade führen in unsere Energiezukunft?
Diese Frage stellten sich rund 40 Teilnehmer beim 4. Steinschaler Nachhaltigen Kamingespräch am 20. Mai im Steinschalerhof. Informationen aus erster Hand über die Pfade der Energietechnologie-Forschung bot DI Michael Paula, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie.
Fakt ist, dass vor dem Hintergrund der rasch wachsenden Weltbevölkerung und dem steigenden Pro-Kopf-Energieverbrauch in den Entwicklungsländern eine massive Verringerung und Optimierung unserer Ressourcenverbrauchs unumgänglich ist. Paula zitierte eine Schweizer Studie wonach ein Durchschnittseuropäer heute zur Stillung seiner Konsum- und Mobilitätsbedürfnisse einen permanenten Energieverbrauch von 6.000 Watt hat. Bis 2050 müsse dieser Verbrauch auf 2.000 Watt gesenkt werden. Zwei große Themenkomplexe, in denen wir diesen Wandel schaffen müssen, sind Verkehr und Wohnen.
Ein großer Forschungsschwerpunkt des Ministeriums in den vergangenen Jahren war unter dem Titel „Haus der Zukunft“ das Null-Energie-Haus. In fünf Jahren Projektlaufzeit wurden 22 Demonstrationsgebäude geschaffen: vom Bürogebäude mit Solarfassade und pflanzlicher Raumklimatisierung über sozialen Wohnbau bis hin zum vollkompostierbaren Einfamilienhaus. Inzwischen gehen die Innovationen bereits in Richtung Energie-Plus-Haus, also Häuser als temporäre Kraftwerke.
Laut DI Paula liegen die großen technologischen Herausforderungen der Zukunft unter anderem bei der Energiespeicherung und bei intelligenten Energieverteilungsnetzen, den sogenannten Smart Grids.
Die an das Referat anschließende einstündige Diskussion wurde in gewohnt professioneller Weise von Martina Schmidt moderiert. Darin wurde deutlich, dass keiner bestimmten Technologie oder keinem speziellen erneuerbaren Energieträger im allgemeinen der Vorzug zu geben ist. Wichtig für Forschung und Innovation ist es, sich nicht mit kleinen Verbesserungsschritten zufrieden zu geben, sondern mutige, vorausschauende Ansätze zu fördern, die uns rasch vorwärts bringen können. Ähnliches gilt für die politische Ebene. Es ist nicht zielführend auf die Änderung von Rahmenbedingungen auf internationaler Ebene zu warten, sondern vielmehr auf regionaler Ebene die Umsetzung innovativer Projekte voranzutreiben.
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