Steinschaler Gemüsegartl
Steinschaler Gemüsegartl
Das Gemüsegartl liegt östlich des Steinschalerhofes und ist bereits vom Parkplatz aus zu sehen. Für einen Hausgarten wäre es zu groß, für das Seminarhaus mit einem Schwerpunkt auf gesunder Ernährung und nachhaltiger Wirtschaftsweise sogar zu klein, gäbe es da nicht noch die zahlreichen zusätzlichen Gartenflächen und Wildpflanzen-Sammelzonen.
Pflanzenvielfalt
Was sofort auffällt, ist die hohe Kulturpflanzenvielfalt. Innerhalb der einzelnen Pflanzenarten wird außerdem auf die Sortenvielfalt Wert gelegt. Dadurch entsteht ein buntes Bild verschiedenster Formen, Farben, Gerüche und Düfte. Diese Pflanzenvielfalt ist aber - anders als in Botanischen Gärten und Schausammlungen - ein Ergebnis des beim Hausherrn, Johann Weiß, ausgeprägten Nützlichkeitsdenkens. Angebaut wird was gebraucht wird. So lautet die oberste Regel. Die Sorten- und Formenfülle im Gemüsegartl ist daher keine Verspieltheit des Gärtner-Teams, sondern die kreative Antwort auf "Was gibt's heute zu essen?".
Warum diesen arbeitsintensiven Gemüseanbau?
Warum leistet sich ein Naturhotel diesen intensiven Garten?
Eine wichtige Säule der Gesundheit ist die Ernährung und dabei auch Frischgemüse. Wenn dies vom Garten bis zum Kochtopf keine 10 Minuten braucht, hat es diesen Namen sicher verdient.
Sortenwahl und Anbautechnik gewährleisten zusätzlich einen hohen Gehalt an Pflanzenstoffen.
Zum guten, unverfälschten Geschmack kommt somit noch eine diätische Wirkung.
Das Gemüsegartl ist auch ein Teil der Transparenz des Hotelbetriebes: Als Gast können sie sich das Mittagessen schon im Garten ansehen!
Anbau
Der Anbau ist von vielen gärtnerischen Strömungen und Traditionen geprägt. Alte Bauerngartenweisheit, die Ideologie der Permakultur, Biogärtnerei und Kreislaufdenken sind das Rückgrat der Bewirtschaftung. Ergebnis ist die sehr individuelle Steinschaler - Gärtnerei, die durch eine ausgeprägte Mulch- mit etwas Kompostwirtschaft gekennzeichnet ist. Die großen Kompostmieten inmitten des Gartens zeigen, dass hier nicht nur Gartenprodukte geliefert werden, sondern das Gemüsegartl auch das Ziel für Küchenabfälle, Gehölzschnitt, Mähgut und andere natürliche Substanzen ist, die hier zu wertvollem Kompost umgewandelt werden.
Ein weiterer Eckpfeiler dieser angepassten Betriebsweise ist das Vermeiden von großen Bodenbewegungen. Statt Umgraben und Bodenhäckseln wird sehrstark auf Abdecken des Bodens mit hauseigenem Mulch und Kompost gesetzt. Intensiver Fruchtwechsel verbessert die Situation zusätzlich. Die „Grabarbeiten“ und die Belüftung erledigen die Regenwürmer und die anderen zahlreichen Vertreter der reichen Bodentierwelt in einem gesunden Boden.
Die Arten-Zusammensetzung des Gartens wechselt saisonal sehr stark und je nach Jahreszeit können Sie ganz unterschiedliche Gemüse vorfinden. Einige Arten behaupten sich sogar im Winter, andere werden im Spätherbst angebaut und überwintern im Rosettenstadium unter der Schneedecke.
Im Gemüsegartl gibt es daher immer etwas zu sehen, obwohl natürlich von Mai bis September die ergiebigste Zeit ist.