Oachner Garten
Der Naturgarten an der Himmlischen Runde.
Schaugarten Oachnerhof, Rabenstein - Bäuerlicher Selbstversorgergarten im Pielachtal
Im Selbstversorgergarten der Familie Griesauer am Oachnerhof gibt es viele essbare Pflanzen, und auch den regionstypischen Dirndlstrauch.
Der ca. 300m² große traditionelle Bauerngarten des Oachnerhofs wird ökologisch gepflegt und liegt neben der Streuobstwiese mit Äpfeln, Birnen, Zwetschken und Kriecherln. Er war schon immer für die Versorgung der Familie da und liefert Würzpflanzen, Heilpflanzen und Gemüse für den täglichen Speiseplan. Als besondere Spezialität wachsen hier Kräuter, die schon fast in Vergessenheit geraten sind, zum Beispiel der Muskatellersalbei oder die Süßdolde.
Ein wichtiges Element der Bauerngärten bilden seit jeher die „Schmuckpflanzen“. Der Garten lieferte Schnittblumen für den Tisch des Hauses, für kirchliche Feste und für die Gräber. Im Garten des Oachnerhofs lebt diese alte Tradition weiter. Herzerlstock, Bauernpfingstrose, Herbstastern und Chrysanthemen sorgen für den Hausschmuck. So manche alten Zierpflanzen hier sind im Handel gar nicht mehr erhältlich. Die Sorten haben sich über mehr als 50 Gartenjahre an derselben Stelle bewährt.
Der Oachner-Garten und das umliegende Areal sind auch hinsichtlich der geduldeten oder sogar geförderten Beipflanzen ein wirklicher Naturgarten: Zahlreiche Pflanzen der so genannten „Dorfflora“ wachsen in und um den Garten und tragen so zur ökologischen Vernetzung von Garten und umgebender Landschaft bei.
Oachner Natur Schaugarten
Dieser traditionelle bäuerliche Garten der Region Dirndltal war immer ein Selbstversorgergarten für die Familie. Er stellte Würzpflanzen, Heilpflanzen und Tagesgemüse zur Verfügung. Lagergemüse und stark zehrende Gemüsearten waren meist in Krautgärten oder Pointen (Poindln) bzw. Bifangs ausgelagert. Wichtiges Element der Bauerngärten waren immer Schmuckpflanzen, die Blumen für den Tischschmuck, den Gräberschmuck und für die kirchlichen Feste, die sie bereitstellen mussten.
Im Oachner-Garten lebt diese Garten-Tradition weiter fort. Hier sind die ortsüblichen Küchenkräuter noch vollzählig versammelt:
Salbei, Kuttelkraut, Pfefferminze, Majoran, „Maggi-Kraut“ - Liebstöckel, Zitronenmelisse und Bohnenkraut.
Eine besondere Spezialität sind Kräuter, die woanders schon abgekommen bzw.verschwunden sind, wie zum Beispiel: Süßdolde oder Muskatellersalbei.
Gemüsegarten
Der Gemüsegarten ist reich ausgestattet, obwohl modern gewordene „Exoten“ fehlen. Dafür stammen die meisten der hier kultivierten Arten und Sorten aus eigenem Nachbau. Das bedeutet, dass die einzelnen Gemüsearten zur Fruchtreife gelangen und die Samen für die nächstjährige Kultur gewonnen werden. Die so weiterkultivierten Sorten haben ein hohes Maß an regionaler Anpassung erreicht, wodurch die Notwendigkeit der Schädlingsbekämpfung praktisch entfällt. Eine Spezialität des Oachner-Gartens sind die liebevoll vorkultivierten Paradeiser-Sorten und Wildkräuter.
Die Schmuckpflanzen-Ecke des Oachner-Gartens beherbergt zahlreiche Traditionspflanzen wie den unverwüstlichen Herzerl-Stock (Dicentra spectabilis) und die Bauern-Pfingstrose (Paeonia officinalis). Herbstastern (Aster novi-belgii) und Chrysanthemen (Chrysanthemum x hortorum) findet man hier in alten Herkünften, wie sie heute gar nicht mehr im Handel zu finden sind, sich aber über mehr als 50 Gartenjahre an dieser Stelle bewährt haben.
Ohne viel Züchterarbeit haben sich diese Formen als pilzresistent und winterhart herausselektiert. Madonnenlilie, Taglilie und Schwertlilien aus der Bartiris-Gruppe kommen hier zwar nicht in spektakulären Farben und Formen, dafür aber in blühsicheren Sippen vor.
Unter den kurzlebigen Arten sind im Oachner-Garten die Stockrosen (Alcea rosea). Die samenreichen Fruchtstände werden seit Jahrzehnten besammelt und weiterkultiviert. Oachner-Stockrosen gibt es in vielen Formen und Farben. Allen gemeinsam ist die langjährige Anpassung an die lokalklimatischen Verhältnisse und Bodenbedingungen.
Viele der Gemüsepflanzen brauchen unter den hiesigen Standortverhältnissen und der verkürzten Vegetationszeit eine zeitaufwändige Vorkultur. Traditionell wurde dies durch die Anlage eines Mistbeetkastens erreicht, der gelegentlich auch als Kalter Kasten betrieben wurde. Im Oachner Garten ist auch dieses regionstypische Element der Gartenausstattung noch erhalten geblieben und noch immer im Gebrauch.
Naturgarten und der Obstgarten neben dran
Die Bezeichnung „Garten“ trifft hier noch im ursprünglichen Wortsinn zu (von: mit Gerten abgegrenzter Bereich), da es ein eingezäuntes Stück Land ist. Damit ist das eigentliche Gartenareal klar vom übrigen Bauernhaus-Umfeld abgegrenzt, obwohl auch andere Flächenelemente das Attribut „Naturgarten“ verdienen würden, wie z.B. der Streuobstgarten, die Rabatteln vor dem Haus oder der Kübelpflanzen-Garten in dem sich die mediterranen und subtropischen Zierpflanzen ein Stelldichein geben. Die uralten Oleanderstöcke, die Feigen und die Meerzwiebeln werden im Keller überwintert und ausschließlich mit selbst angesetzten Jauchen und Regenwasser gegossen und keiner chemischen Schädlingsbekämpfung unterzogen.
Unmittelbar neben dem Schaugarten liegt die Streuobstwiese - siehe Bild.
Beeren
Einem multifunktionellen Garten, wie dem Oachner Garten darf auch eine Hecke aus Beerensträuchern nicht fehlen. Uralte Sorten von Ribiseln, Ågråseln und Brombeeren werden als niedrige Gartenhecke gehalten und nur mit hofeigenem Stallmist, der über eine Kompostierung „veredelt“ wurde. Schädlingsbekämpfung erfolgt im Zuge der Sortenwahl und über den korrekten Pflanzschnitt bzw. rechtzeitige Bestandesverjüngung.
Der Oachner-Garten und das umliegende Areal ist auch was die geduldeten oder auch geförderten Beipflanzen betrifft ein wirklicher Naturgarten, da zahlreiche Pflanzen der sogenannten Dorfflora im und um den Garten vorkommen und so die Umgebungslandschaft und den Garten ökologisch vernetzen.
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