Giersch (Aegopodium podagraria): Unterschied zwischen den Versionen
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Sie erinnern etwas an Spinat und Petersilie. | Sie erinnern etwas an Spinat und Petersilie. | ||
− | Die Blätter findet man von Frühjahr bis späten Herbst. Am besten schmecken aber die jungen, glänzenden Blätter. Giersch wächst vor allem auf "frischen" Böden mit vielen Nährstoffen. | + | Die Blätter findet man von Frühjahr bis zum späten Herbst. Am besten schmecken aber die jungen, glänzenden Blätter. Giersch wächst vor allem auf "frischen" Böden mit vielen Nährstoffen. |
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- am Duft nach frischen Möhren der zerriebenen Blätter und Stängel | - am Duft nach frischen Möhren der zerriebenen Blätter und Stängel | ||
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Gierschblätter findet man während des ganzen Jahres überall dort, wo er regelmäßig abgemäht wird. Man sollte nur die jungen, glänzenden Blätter verwenden, da sie am besten schmecken. | Gierschblätter findet man während des ganzen Jahres überall dort, wo er regelmäßig abgemäht wird. Man sollte nur die jungen, glänzenden Blätter verwenden, da sie am besten schmecken. | ||
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− | Überall | + | Überall wo Menschen siedeln, findet sich auch der Giersch. Das massenhafte Vorkommen war sicher mit ein Grund dafür, dass Giersch mit eins der ältesten und bekanntesten Wildgemüse ist. Von der ärmeren Landbevölkerung wurde er als gesundes Nahrungsmittel zum Nulltarif verwendet, lange bevor Spinat im 16. Jahrhundert aus Asien eingeführt wurde. So hat Giersch sehr viele regionale Namen und wird in ebenso vielen regionalen Rezepten erwähnt. Bereits den Römern war Giersch bekannt und man sagt, dass sie reichlich davon gegessen haben. Auch werden die römischen Legionäre dafür verantwortlich gemacht, dass sich Giersch ausgebreitet hat. |
− | '''Giersch nutzte man nicht nur als | + | '''Giersch nutzte man nicht nur als Gemüse''', sondern auch als Heilkraut, Podagrakraut genannt. Podagra ist eine alte Bezeichnung für Gicht. Ein Umschlag aus gequetschten Blättern linderte die schmerzhaften Beschwerden besonders an den großen Zehen und ein Tee aus Blättern und Wurzeln unterstütze durch seine leicht harntreibende Wirkung den Heilungsprozess. |
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Auch im Winter interessant: | Auch im Winter interessant: | ||
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Version vom 2. Juli 2021, 14:34 Uhr
Diese Pflanze hat in der Steinschaler Küche einen sehr hohen Stellenwert. Sie ist schmackhaft, gesund und sehr universell verwendbar. Sie kommt fast überall vor und hat daher auch viele regionale Namen, wie Geißfuß, Kroahaxn, Gesel oder Heesch.
Deswegen haben wir im Dorfhotel Natur ein Giersch-Zimmer benannt. Wildkräuter in der Steinschaler Küche
Verwendung des Giersch
Die jungen Blätter schmecken hervorragend im Wildkräutersalat und in Suppen, Aufstrichen, Füllungen oder Aufläufen.
Reifere Blätter (aber nicht "überstandige") sind als Wildgemüse in der Steinschaler Küche sehr geschätzt.
Sie erinnern etwas an Spinat und Petersilie.
Die Blätter findet man von Frühjahr bis zum späten Herbst. Am besten schmecken aber die jungen, glänzenden Blätter. Giersch wächst vor allem auf "frischen" Böden mit vielen Nährstoffen.
Inhaltsstoffe des Giersch
Giersch enthält u.a. Vitamin C, Kalium, Karotin und etwas Eisen. Schon im Mittelalter wurde er gegen Rheuma, Gicht und Arthritis verwendet.
Seine krampflösende Wirkung wird sehr geschätzt. Deswegen wird Giersch schon seit Langem als Wildgemüse, aber auch als Heilpflanze, verwendet.
Dem Giersch wird auch eine Blut-reinigende Wirkung bescheinigt.
Aegopodium podagraria Familie: Doldenblütler
Wie erkenne ich Giersch? - an dem flächendeckenden Vorkommen - an der etwas gelblich grünen Blattfarbe - an den dreigeteilten, gefiederten Blättern, die ein Kreuz miteinander bilden. Die drei Seitenfiedern sind wiederum dreigeteilt, wobei eine meist nur andeutungsweise abgeteilt ist - am Duft nach frischen Möhren der zerriebenen Blätter und Stängel
Sammeln und aufbewahren: Gierschblätter findet man während des ganzen Jahres überall dort, wo er regelmäßig abgemäht wird. Man sollte nur die jungen, glänzenden Blätter verwenden, da sie am besten schmecken.
Er wächst, wo der Boden frisch, nährstoffreich und tiefgründig ist. Seine Verbreitung ist in der Nähe von Siedlungen, in Gärten und Parkanlagen, in krautreichen Gebüschen und befindet sich oft in Gesellschaft mit Brennessel, Gundermann, Knoblauchsrauke und echter Nelkenwurz
Verwendung: Junge Blätter und Früchte zu Salaten, Gemüse, Suppen, Kräuterfüllungen, Kräuterquark, Aufläufe, Kräuterbrot- und Brötchen, Kräuterbutter, Getränken. Gierschblätter lassen sich hervorragend zur Dekoration von Käseplatten, Butter oder anderen Platten eines kalten Buffets verwerten.
Historisches: Überall wo Menschen siedeln, findet sich auch der Giersch. Das massenhafte Vorkommen war sicher mit ein Grund dafür, dass Giersch mit eins der ältesten und bekanntesten Wildgemüse ist. Von der ärmeren Landbevölkerung wurde er als gesundes Nahrungsmittel zum Nulltarif verwendet, lange bevor Spinat im 16. Jahrhundert aus Asien eingeführt wurde. So hat Giersch sehr viele regionale Namen und wird in ebenso vielen regionalen Rezepten erwähnt. Bereits den Römern war Giersch bekannt und man sagt, dass sie reichlich davon gegessen haben. Auch werden die römischen Legionäre dafür verantwortlich gemacht, dass sich Giersch ausgebreitet hat.
Giersch nutzte man nicht nur als Gemüse, sondern auch als Heilkraut, Podagrakraut genannt. Podagra ist eine alte Bezeichnung für Gicht. Ein Umschlag aus gequetschten Blättern linderte die schmerzhaften Beschwerden besonders an den großen Zehen und ein Tee aus Blättern und Wurzeln unterstütze durch seine leicht harntreibende Wirkung den Heilungsprozess.
Inhaltsstoffe je 100 g: Vitamin C: 201mg, Provitamin A: 684mg, Eiweiß: 6,7g, Mineralstoffe, Ätherische Öle
Steinschaler Speisen mit Giersch
- Wildkräuteraufstriche
- Kräuter- und Wildkräutersuppen
- Wildkräuter-Aufläufe
- Giersch als Geschmacksträger von Füllungen - (meist Fleisch)
- Giersch als Spinat
- Giersch als Tee
Giersch - ein Unkraut?
Nein, Giersch ist definitiv kein Unkraut. Durch seinen Geschmack und die Inhaltsstoffe, sowie durch die vielen Verwendungsmöglichkeiten ist er alles andere als ein Unkraut: Giersch ist ein wichtiger Bestandteil in einer gesunden (Wildkräuterküche).
Bandagierter Giersch
Eine farbliche Variante ist der Bandagierte Giersch mit weißen Rändern. Seine jungen Blätter geben dem unverwechselbaren Wohlgeschmack auch etwas mehr Farbe im Wildkräutersalat.
Steinschaler Wildkräutermonate
- Wildkräuter (März)
- Wildkräuter (April)
- Wildkräuter (Mai)
- Wildkräuter (Juni)
- Wildkräuter (Juli)
- Wildkräuter (August)
- Wildkräuter (September)
- Wildkräuter (Oktober)
- Wildkräuter (Winter)
- Wildkräuter im Jahreskreis
Frieda zum Giersch
Der Giersch (Aegopodium podagaria) ist auch unter dem Namen Kroahaxn oder Erdholler bekannt. Er ist eine ausdauernde Pflanze und kommt zumeist als Beikraut von Ribiseln vor. Der Giersch gehört zur Familie der Doldenblütler. Bevorzugt siedelt er sich an schattigen und feuchten Plätzen an.
Volksmedizinisch wird der Giersch als Blattpaste auf Wunden oder gegen Rheuma verwendet.
Auch im Winter interessant:
Giersch lässt sich hervorragend bei Wildspinat verwenden.
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